Wie funktioniert HEG?

(Auszug aus: Rief & Birbaumer „BIOFEEDBACK“, 2. Auflage, 2006, S. 217, ADHS: Strehl, Leins und Heinrich)

Eine regionale Hirnaktivierung führt zu einem lokalen Sauerstoffverbrauch, der nach wenigen Sekunden zu einer regionalen Zunahme des Blutflusses führt, verbunden mit einem Anstieg von Oxyhämoglobin (O2Hb) und einem Abfall von Deoxyhämoglobin (HHb). Dies lässt sich mittels bildgebender Verfahren, wie zum Beispiel der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT), darstellen. Bei der Nahinfrarotspektroskopie (NIRS), auch als Hämoenzephalographie (HEG) bezeichnet, werden Änderungen der O2Hb- und HHb-Konzentration mittels Licht definierter Wellenlängen aus dem Nahinfrarotspektrum gemessen (Lambert-Beersches Gesetz). Es werden überwiegend kortikale Strukturen erfasst (Fallgatter et al.2004; Obrig et al. 2000). HEG Neurofeedback ist ein nichtmedikamentöses Verfahren zur Behandlung von Störungen, welche die Aktivierung des Frontalhirns betreffen. HEG ist ein computerunterstütztes Verfahren. Kinder mit ADHS weisen bei kognitiven Aufgaben (z. B. response inhibition) eine geringere Aktivierung des frontalen Kortex auf (Booth et al. 2005). Bei einem HEG-Neurofeedback-Training sollen Kinder mit ADHS erlernen, ihre frontale Aktivierung zu steigern. Eine erste Studie wurde hierzu von Mize (2004) veröffentlicht. Nach zehn Sitzungen Feedback-Training wurden Verbesserungen im EEG und in einem Aufmerksamkeitstest beobachtet.